Gemeinsam stärker: Neue Allianzen zwischen Einzelhändlern mit automatisiertem Micro Fulfillment

Veröffentlicht am in Food Retail, Letzte Meile, Technologie, Trends

Die Pandemie hat unsere Einkaufsgewohnheiten stark verändert: Online-Shopping hat stark zugelegt und Lebensmittelgroßeinkäufe sind zur Regel geworden. Nach Angaben von Curt Avallone, Chief Business Officer bei Takeoff Technologies, unserem Partner im Bereich Micro Fulfillment Center (MFC), machen Lebensmitteleinkäufe aktuell 10–15 % der Online-Einkäufe aus. Seiner Meinung nach hat COVID-19 die Akzeptanz von Online-Einkäufen um vier bis fünf Jahre nach vorne katapultiert.

Der Trend zum Lebensmitteleinkauf wird bestehen bleiben. Das bestätigen auch die Forschungen von Nielsen und dem Food Marketing Institute: Online-Lebensmitteleinkäufe könnten innerhalb der nächsten drei Jahre die Marke von €85 Mrd. erreichen.

Der stationäre Handel bleibt dennoch bestehen. Eine aktuelle Studie von Takeoff-Studie zufolge, kaufen rund 45 % der Befragten auch während einer Pandemie direkt im Shop ein. Gleich dahinter, auf Platz zwei, liegen Einkäufe mit gratis Abholung.

Dieser starke zweite Platz ist der Grund weshalb führende Einzelhändler wie Kroger, Walmart und Albertsons Safeway in den USA nun in Technologien investieren, die ihren Kunden ein bequemes Einkaufserlebnis mit größtmöglichem Nutzen bieten. „Das Rennen im Online-Lebensmittelhandel machen jene, die ihren Kunden am schnellsten ein ansprechendes und reibungsloses Einkaufserlebnis bieten“, meint Bill Stenger, Director of Food Solutions bei KNAPP. Unsere Lösung, die all das möglich macht, nennt sich E-Grocer MFC (Micro Fulfillment Center).

Profitabler Online-Lebensmittelhandel dank automatisiertem Micro Fulfillment

In unserem letzten MFC-Blog berichteten Experten über künstliche Intelligenz, Robotik und modernste Mechatronik und wie unsere Kunden wie beispielsweise Albertsons Safeway mithilfe von MFCs den Online-Lebensmittelhandel profitabel gestalten können. Verglichen mit anderen Lösungen für den Lebensmittel E-Commerce bietet E-Grocer MFC zahlreiche Vorteile.

Ein MFC befindet sich im hinteren Teil einer Filiale und kann vielseitig genutzt werden:

  • Der stationäre Handel kann zu einem hocheffizienten Online Fulfillment Hub erweitert werden.
  • In Kombination mit einem Shop steigt die Produktivität um mehr als das Fünffache verglichen mit einer manuellen Kommissionierung in der Filiale.
  • Filialen können eine breite Palette an Zusatzservices bieten.
  • Vergleichsweise niedrige Einstiegskosten und geringe Installationszeit.
  • Als Teil eines Hub-and-Spoke-Netzwerks[1] kann das MFC mehrere Filialen bedienen und somit zu mehr Profit und Wachstum beitragen.
Beispiel eines automatisierten MFCs betrieben mit unserem OSR Shuttle™ Evo
Beispiel eines automatisierten MFCs betrieben mit unserem OSR Shuttle™ Evo

Wir sind mit unserem MFC-Konzept anderen Anbietern mehr als vier Jahre voraus. Gemeinsam mit unserem Partner Takeoff haben wir weltweit zahlreiche MFCs in Betrieb, die in einer Woche mehr als 45.000 Online-Bestellungen abwickeln. Mit unserem Modell hat sich die Anzahl der bearbeiteten Bestellungen im Jahresvergleich mehr als verdoppelt.

Die Leistung eines MFCs kann sich sehen lassen: Der automatisierte Bestellprozess ist fünf Mal schneller als der manuelle. Lebensmittelhändler, die frühzeitig auf diesen Zug aufgesprungen sind, können dank der systemgeführten, sekundenschnellen Kommissionierung auf eine zehnfache Produktivitätssteigerung verweisen.

Aber was ist die nächste Stufe einer automatisierten MFC-Allianz?

Neue Wege für mehr Wachstum im E-Commerce durch Allianzen mit Einzelhändlern

Automatisierte MFCs machen den Online-Lebensmittelhandel profitabel. Mit einer Hub-and-Spoke Strategie, an der sich zahlreiche Filialen in der Region beteiligen, kann das Wachstum weiter beschleunigt werden. Diese Allianzen von Einzelhändlern schaffen neue Vorteile:

  • Mit einem zweischichtig betriebenen Hub-and-Spoke-Modell kann ein MFC alleine Online-Bestellungen mit hohen Volumina abwickeln und zahlreiche Abholmöglichkeiten bieten: Bis zu 15 Abholorte bei Partner-Filialen.
  • Abholung am selben Tag, in 30 Minuten oder Zustellung in zwei bis vier Stunden.

„Um ihren Kunden einen noch besseren Service zu bieten, können Lebensmittelhändler mit MFCs Partnerschaften mit lokalen Drogerien, Mini-Märkten und Schnellrestaurants Partnerschaften eingehen. Wir verfolgen hier zwei Ziele: die Erweiterung der Abholmöglichkeiten von Online-Einkäufen im Alltag und die Stärkung der eigenen Wettbewerbsposition.“

Curt Avallone Takeoff Technologies
Curt Avallone
Chief Business Officer Takeoff Technologies

Die Partner installieren automatisierte Schließfächer an ihren Standorten. Online-Bestellungen werden beim MFC mittels Roboter ausgelagert, in temperaturkontrollierte Behälter gegeben, von Shuttles selbständig übernommen und auf Dollys geladen. Anschließend werden die Dollys auf LKWs geladen, zum Standort des Partners transportiert und in die Schließfächer gelegt. Die Behälter sorgen dafür, dass die Waren bis zu 24 Stunden unversehrt bleiben, egal ob tiefgekühlt, gekühlt oder bei Raumtemperatur.

Das Konzept setzt sich auf dem Markt immer mehr durch. Immer mehr große Einzelhandelsketten bilden Allianzen in ganz Nordamerika. Beispielsweise betreibt Loblaws Supermarkets aktuell über 700 Abholstationen für den Dienstleister PC Express bei Tim Horton Filialen, in Lebensmittelgeschäften, Apotheken und Bahnhöfen in ganz Kanada.

Profitabler Online-Lebensmittelhandel dank automatisierter MFCs

Da die variablen Personal- und Erstinvestitionskosten bei einem MFC vergleichsweise gering sind, können Lebensmittelhändler erstmals mit größeren Unternehmen am Markt wie etwa Mini-Märkten und Schnellrestaurants mithalten und Lebensmittel zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Für Curt Avallone kommt das nicht überraschend: „Uns war immer schon klar, dass die manuelle Schnellkommissionierung im Warenlager profitabler ist als jene direkt im Geschäft. Dank der Technologie von KNAPP, haben Lebensmittelhändler die Chance sich neu zu orientieren. Indem sie Ihren Kunden einen besonderen Service und Einkaufserlebnisse bieten, nimmt das Wachstum im Online-Lebensmittelhandel weiter zu.“

Die Idee der Allianz gewinnt an Fahrt. Eine große Supermarktkette testet derzeit ein Online-Lebensmittel-Bonusprogramm, das mit einem Mini-Markt-Partner in drei Marktregionen verbunden ist. Die Testorte – Abholpunkte für tausende Online-Lebensmittelbestellungen – verzeichnen sogar ein besseres Ergebnis als die direkte Abholung bei den Supermarktfilialen.

Dank unserer Automations-Hardware und -Software können hyperlokale, automatisierte Micro Fulfillment Center die Grenzen ihrer Möglichkeiten im Einzelhandel neu setzen.

Wir entwickeln unsere Lösung E-Grocer MFC laufend weiter. Dadurch stehen Lebensmittelhändlern und ihren Kunden zahlreiche neue Möglichkeiten und Services zur Verfügung.

Es besteht kein Zweifel: Partnerallianzen sind im Kommen.

[1] Das Hub-and-Spoke-System lässt sich mit einem Speichenrad vergleichen. Alle Speichen sind mit der Nabe in der Mitte verbunden. Diese Verknüpfung beschreibt den Aufbau des logistischen Netzwerkes. Es sind viele Depots vorhanden, die sich alle flächendeckend verteilen. Die Nabe in der Mitte des Systems bildet dabei den Hub. Lieferungen die von den Depots ausgehen, werden gebündelt und werden dann zu bestimmten Zeiten an den Hub, die Mitte des Systems, geschickt. Im Hub werden die Lieferungen geordnet und je nach Zielort sortiert. Anschließend werden die Lieferungen auf Lastwagen verteilt und an den Zielort gefahren. Dabei werden die Fahrten meist so koordiniert, dass der Lastwagen beim Rückweg wieder ein bestimmtes Depot ansteuert. Ein anderer Begriff für das Hub-and-Spoke-System ist Sternschema.

Martina Ogrisek
Communications
General Retail, E-Commerce & Omnichannel Solutions
Welche Trends bewegen die Retail-Branche? Wie lassen sich neue Anforderungen in individuelle Automatisierungslösungen übersetzen? Zu diesen Themen recherchiert und bloggt Martina für Sie.

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Zusätzliche Informationen

Sie möchten mehr über intelligentes E-Commerce Fulfillment erfahren oder haben konkrete Fragen? Dann kontaktieren Sie uns gerne unter ksi.sales@knapp.com.