Die Kunden sind bereit zum Shoppen – Ihre Logistik auch?
Es ist wieder soweit – die Feiertage stehen vor der Tür. Und weil geben ja bekanntlich seliger ist als nehmen, sind die U.S.-amerikanischen Konsumenten in Einkaufslaune. Auch in diesem Jahr sollen die Umsätze im Handel die Vorjahreswerte übertrumpfen: Die Retail Federation (NRF). Prognostiziert, dass die Umsätze im November und Dezember 2019 die Werte des Vorjahres um 3,8 bis 4,2 Prozent überflügeln werden. Dies entspricht einer Summe von 727,9 bis 730,7 Milliarden Dollar und bedeutet auch einen Zuwachs von 3,7 Prozent in den letzten fünf Jahren.
Darüber hinaus fand die Online-Plattform Digital Commerce 360 heraus, dass 2018 über als 60 Prozent der Konsumenten planten, mehr als die Hälfte ihrer Weihnachtseinkäufe online zu erledigen. Außerdem gaben über 80 Prozent der Befragten an, zumindest ein Viertel ihres Weihnachtsbudgets online auszugeben. Diese Entscheidungen sind stark getrieben davon, dass der Handel seine Omnichannel-Services – zum Beispiel Click&Collect – stark ausgebaut hat. Zusätzlich ist der Verbrauchenvertrauensindex stabil und Mobile Shopping, also Einkaufen am Smartphone, liegt weiterhin im Trend.
Auf die Plätze – fertig – los!
Da es in den nächsten Wochen mit dem großen Weihnachtsgeschäft so richtig los geht, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um zu prüfen, ob Ihr Logistik- und Distributions-Netzwerk bereit ist, die Ansprüche Ihrer Kunden optimal zu erfüllen. Haben Sie genug Personal und das richtige Equipment in Ihrem Fulfillment Center im Einsatz? Sind Ihre Automatisierungstechnologien bereit für Höchstleistungen in der bevorstehenden Hochsaison? Sind in Ihren Onlineshops und stationären Geschäften jene Waren auf Lager, die Ihre Kunden auf der Einkaufsliste haben? Und können Sie diese auch rasch ausliefern?
Um Retailer dabei unterstützen, diese Fragen zu beantworten und sich optimal auf den anstehenden Feiertags-Peak vorzubereiten, haben wir für Sie eine kleine Checkliste zusammengestellt. Damit kann eine reibungslose und erfolgreiche Weihnachtszeit kommen. Ihre Kunden werden sich freuen!
Vorbereitung ist alles: 8 Tipps für Ihre Retail-Logistik
1) Planen Sie früh genug.
Überprüfen Sie wie die operative Leistung Ihrer Anlage beim letzten Peak war – ein Blick auf ihre Key Performance Indikatoren (KPI) liefert hier wichtige Informationen. Zum Beispiel: Wo hat Ihre Anlage geglänzt? Wo gibt es Verbesserungsbedarf? Werte der Vergangenheit, die sich mit besonders hoher Wahrscheinlichkeit auf die Kundenzufriedenheit auswirken, sind solche, die Aussagen über die Geschwindigkeit und Exaktheit der Auftragsbearbeitung treffen lassen. Zum Beispiel:
- Picks pro Stunde (oder Schicht)
- Auslieferqualität aller versendeten Aufträge
- Durchlaufzeit von Auftragseingang bis zum Versand
Mit Software-Lösungen wie etwa redPILOT lässt sich sich der Personaleinsatz während den Spitzenzeiten einfach planen. Darüber hinaus hilft redPILOT dabei, die operative Leistung im Blick zu behalten und ermöglicht Entscheidungen in Echtzeit, um Engpässe im System zu lösen. Wenn Sie Möglichkeiten zur Optimierung erkennen, dann ist jetzt der richtige Moment, um bei Ihrem Equipment oder Prozessen nachzujustieren, bevor die wichtige Weihnachtssaison so richtig losgeht.
2) Zeit für eine Inventur.
Damit Sie einen Überblick darüber haben, welche Waren auf Lager sind oder welche SKU noch aufgestockt werden müssen, ist eine Lagerstandserfassung empfehlenswert. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch gleich überprüfen, wie lange es dauert, dass neu vereinnahmte Waren im System aufscheinen und Ihren Kommissionierern zur Verfügung stehen. Bei Bedarf können Sie auch noch Anpassungen vornehmen.
3) Legen Sie Wert auf Qualität und Präzision.
Natürlich spielen die Kommissioniergeschwindigkeit und die Warenverfügbarkeit eine wichtige Rolle, um die Erwartungen Ihrer Kunden zu erfüllen. Mindestens genauso wichtig ist es aber auch, die richtige Ware gleich beim ersten Mal zu verschicken. Fehler bei der Auftragszusammenstellung können einen Online-Kunden so verärgern, dass er im schlimmsten Fall das nächste Mal bei einem anderen Händler bestellt. Auch, wenn ein Artikel im Laden vergriffen ist, kauft der Kunde vielleicht am Ende wo anders.
4) Ziehen Sie Re-Slotting in Betracht.
Zugegeben, es nimmt Zeit und Ressourcen in Anspruch, häufig nachgefragte Waren in den manuellen Kommissionierzonen neu anzuordnen, damit die Kommissionierer diese schneller erreichen können. Allerdings, kann so die Bearbeitungszeit in der „heißen“ Zeit optimiert werden. Auch hier können Sie die Nachfrage nach Ihren SKU basierend auf historischen Daten analysieren. Ebenso liefern Einkauf- und Marketing-Abteilungen wichtige Informationen, bei welchen Artikeln verstärkte Nachfrage zu erwarten ist, zum Beispiel aufgrund von Sonderangeboten oder Abverkäufen. Diese Artikel sollten dann in Hochgeschwindigkeits-Kommissionierzonen umgelagert werden. Dies verkürzte die Wege, die Ihr Personal zurücklegen muss du steigert gleichzeitig die Kommissionierqualität.
5) Cross-Training und Anreize setzen.
In vielen Distributionszentren in der Retail-Branche setzt man auf zusätzliche Arbeitskräfte, die während der verkaufsstarken Feiertags-Saison helfen, die hohen Auftragszahlen zu bewältigen. Bis zu viermal so hoch kann das Auftragsvolumen dabei steigen. Während Leihpersonal auf jeden Fall eine wichtige Stütze ist, empfiehlt es sich auch, die Qualifikationen Ihrer Stammbelegschaft zu erweitern. Eine gute Möglichkeit bietet sich hier im sogenannten Cross-Training: Dabei werden Mitarbeiter auf andere Prozesse in angrenzenden Lagerbereichen geschult. Dadurch werden Ihre Mitarbeiter flexibler und vielseitiger einsetzbar und können in anderen Lagerbereichen unterstützen, wenn sich die Auftragslast dorthin verlagert. Allerdings ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um Ihre Mitarbeiter auf neue komplexe Aufgaben zu schulen.
6) Setzen Sie auf Zusammenarbeit mit Personal-Leasing-Firmen.
Wie bereits erwähnt, werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Leihpersonal zurückgreifen müssen, um Ihr Stammpersonal bei der Bearbeitung des hohen Auftragsvolumens zu unterstützen. Je früher Sie diesen Bedarf and Personal-Leasing-Firmen kommunizieren, umso höher sind die Chancen, dass diese in der Lage sind, die richtigen Arbeitskräfte zur richtigen Zeit für Sie zu rekrutieren.
7) Boosten Sie Manuelle Prozesse mit Automatisierung.
Ziehen Sie in Betracht, Ihre manuellen Prozesse mit halbautomatischen Lösungen aufzuwerten. Zum Beispiel mit Pick-to-Light oder Put-to-Light-Technologie oder Voice-Directed-Picking. Diese Technologien befreien Ihr Kommissionier-Personal von lästigen Papierlisten und erlauben ihnen, die Aufträge schnell und akkurat zusammenzustellen, was sich stark auf die Produktivität auswirkt. Darüber hinaus können Sie auf diese Weise andere Kommissionier-Methoden einsetzen, zu zum Beispiel Batch-Picking. Dabei werden mehrere Stück der gleichen Artikel, die für unterschiedliche Aufträge benötigt werden, gemeinsam kommissioniert. Danach werden die Artikel in einem zentralen Arbeitsbereich zu den einzelnen Endkundenaufträgen konsolidiert.
Wenn Sie auf der Suche nach signifikanten Verbesserungen sind, könnte unsere Shuttle-Technologie das Richtige für Sie sein. Ein all-in-shuttle-System wie das OSR Shuttle™ Evo vereinfacht die Lagerprozesse deutlich, indem mehrere Prozesse mit einem System erfüllt werden. Zum Beispiel übernimmt das Shuttle-System das Lagern, Kommissionieren, Puffern und Sequenzieren von Waren und Aufträgen.
8) Gut vorbereitet: Stimmen Sie Ihre Instrumente.
Nun mal ehrlich – auch das zuverlässigste automatisierte System kann mal „Schluckauf“ haben. Planen Sie deswegen frühzeitig präventive Wartungsarbeiten, damit Ihr Equipment optimal abgestimmt ist und Höchstleistungen erbringen kann. Denn es ist besser, einen geplanten Stillstand in Kauf zu nehmen, als einen ungeplanten Ausfall, wenn das System unbedingt benötigt wird. Werfen Sie außerdem einen Blick in Ihr Ersatzteillager und stocken Sie dieses auf, damit Sie im Fall der Fälle gerüstet sind. Außerdem gibt es die Möglichkeit, für die auftragsstarke Zeit im Jahr, Onsite-Techniker zu verpflichten oder kurzzeitige Verträge über zusätzliche Services abzuschließen. Unsere Kollegen in unserem Customer Service beraten Sie gerne.
Interesse geweckt? Mehr Einblicke und unterschiedliche Ansätze, wie Sie die Spitzenlastzeiten rund um Weihnachten meistern, diskutieren wir gerne mit Ihnen. Schreiben Sie uns an blog@knapp.com.
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Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für Robotik und AI in der Retail-Logistik? Wie helfen Roboter am Black Friday oder entlasten den Menschen im Lager?
Unterschiedlichen Strukturen führen dazu, dass die Last Mile – also die Strecke, die vom Lager zum Kunden zurückgelegt wird – für jeden Onlinehändler individuell ausfällt.
Die umsatzstärkste Zeit des Jahres beginnt Ende November mit dem Black Friday, der mit einem Paukenschlag das Weihnachtsgeschäft eröffnet, und eines ist klar – jeder E-Commerce-Händler muss sich auf dieses Großereignis vorbereiten.