E-Commerce Fulfillment: Vom Kundenbedürfnis zu intelligenten Logistik-Prozessen
Onlinehandel liegt im Trend und ist in unseren Alltag fest integriert. Ob Mode, Elektronikartikel, Medikamente, Lebensmittel oder Ersatzteile für landwirtschaftliche Geräte, immer mehr Menschen erledigen heutzutage ihre Einkäufe online. Dabei haben alle Käufe eines gemeinsam: ein konkretes Bedürfnis und eine Erwartungshaltung an das Kauferlebnis. Um diese Kundenbedürfnisse zu erfüllen, spielt die reibungslose logistische Abwicklung im Onlinehandel eine wichtige Rolle. Unsere Logistik-Experten Anton Tschurwald, Mario Rauch und Gerrit Schneider beleuchten für Sie wichtige Aspekte des E-Commerce Fulfillment. Außerdem geben Sie wertvolle Tipps, worauf es bei der passenden Logistik-Lösung ankommt.
So entsteht die passende Logistik-Lösung für Onlinehändler
Jeder Konsument entscheidet sich aus einem bestimmten Grund dafür, auf den Jetzt-kaufen-Button zu klicken. Ist es der günstige Preis, die große Auswahl, das regionale Sortiment, die individualisierbaren Produkte oder die schnelle Lieferung? „Jedes Unternehmen gibt in seinem Onlineshop ein Versprechen an seine Kunden und hebt sich so auch von anderen Anbietern ab. Intelligentes E-Commerce Fulfillment hilft dabei, dieses Versprechen einzulösen und verschafft dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil“, sagt Mario Rauch, Experte für Prozess-Design und Software Consulting.
Wenn er Unternehmen auf der Suche nach einer Logistik-Lösung betreut, stellt er deswegen zu Beginn Fragen wie:
- Was unterscheidet Ihr Geschäft von anderen?
- Welche Ziele und Business-Szenarien haben Sie jetzt und in Zukunft?
- Wie ist Ihre Unternehmenskultur?
- Welche Prozesse müssen integriert werden?
- Gibt es unterschiedliche Geschäftsmodelle, die bedient werden sollen?
- Wie sieht das Sortiment aus?
- Welche Anforderungen muss die logistische Lösung in Zukunft erfüllen?
Vom ersten Gedanken zum fertigen Konzept
Auf diese Weise begleitet das Software-Consulting-Team Kunden vom ersten Gedanken bis zum fertigen Konzept, auf dessen Basis die reale Lösung entsteht. „Unser Ziel ist es, die Individualität jedes Kunden und seines Geschäfts in maßgeschneiderte Prozesse und eine logistische Gesamtlösung zu übersetzen, die Mehrwert für den Kunden schafft. Denn die „abgefahrenste“ Lösung bringt nichts, wenn sie einfach nicht zu den Leistungsanforderungen, dem Investitionsrahmen oder den Wachstumsplänen passt“, erklärt Mario Rauch. In dieser Kennenlern-Phase sind vor allem Workshops das Mittel der Wahl, wie er weiter ausführt: „Wir setzen uns gemeinsam mit dem Kunden an einen Tisch und verschaffen uns mithilfe unterschiedlicher Methoden einen Gesamtüberblick. In diesen Workshops konzentrieren wir uns darauf, alle Informationen in einem gesamtheitlichen logistischen Prozessmodell abzubilden. Technologien und Produkte lassen wir in diesem Schritt bewusst noch außer Acht.“
Durch die offene Zusammenarbeit im Rahmen unserer Software- und Prozess-Workshops zu Beginn eines Projektes entsteht eine enge Beziehung und wertvolles Vertrauen. Dies sind genau jene Zutaten, die für eine erfolgreiche Projektumsetzung unverzichtbar sind. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir durch unseren Zugang gemeinsam mit unseren Kunden schon viele große und schöne Erfolge feiern durften.
Mario Rauch, Director of Digital Businessmodels, KNAPP
Dass sie statt eines konkreten Angebots einen umfassenden Workshop bekommen, ist für Kunden oft zunächst ungewohnt, allerdings zeigt sich rasch der nachhaltige Mehrwert. Dies bestätigt auch Edgar Flecklin, Head of Logistics bei Victorinox, dem Hersteller des traditionsreichen Schweizer Taschenmessers und erinnert sich: „Für uns war diese Vorgehensweise ungewohnt: „Da kommt ein Lieferant mit Post-Its – ja, Moment, oder? Bis wir verstanden haben, was KNAPP wollte. Aber was viel wichtiger ist, im Laufe dieser intensiven Zusammenarbeit ist Vertrauen entstanden. Unsere Wünsche wurden sehr ernst genommen – KNAPP hat immer gemeinsam mit uns eine Lösung erarbeitet; eine Lösung, von der wir noch immer überzeugt sind.“ Mehr über das neue Distributionszentrum von Victorinox gibt es hier zum Nachlesen.
E-Commerce Fulfillment: Wann und warum automatisieren?
Der Zeitpunkt und der Einstieg in die Automatisierung sollten vorausschauend und schrittweise geplant werden und sind abhängig von individuellen Umschlagszahlen und Wachstumsprognosen. Einer, der seit Jahren Unternehmen bei Einstieg und Weiterentwicklung ihres E-Com Fulfillment betreut, ist Anton Tschurwald, Vice President der Business Unit Retail bei KNAPP: „Wir erarbeiten mit unseren Kunden Szenarien und Ausbauschritte. Die Lösung muss zu jeder Zeit maximal wirtschaftlich sein. Häufige Kriterien zu automatisieren sind wachsende Auftragsvolumina und Artikelanzahl, aber auch Qualität und Ausliefergeschwindigkeit. Die Bestellungen müssen immer schneller und in sehr guter Qualität zusammengestellt werden, denn kein Endkunde soll durch einen Fehler oder lange Wartezeit enttäuscht sein“, erklärt er. Ein weiterer Faktor, der sich direkt auf die Kundenzufriedenheit auswirkt, ist die sogenannte Cut-off-Time: „Bestelle bis 23.59 und erhalte deine Lieferung am nächsten Tag. Das ist ein Service, das viele unserer Kunden bieten oder anstreben. Hierbei helfen intelligente Logistik-Prozesse und Technologien: Zum Beispiel ein Lagersystem wie unser OSR Shuttle™ Evo, aus dem alle Waren jederzeit abrufbar sind, One-Touch-Kommissionierung oder die Vorsortierung von Versandtouren. Eine Schlüsselkomponente ist hierbei auch eine umfassende, intelligente Software-Lösung wie wir sie mit unserer KiSoft-Software bieten“, berichtet Anton Tschurwald.
Wie es dem niederländischen Onlinehändler Wehkamp gelingt, sein Kundenversprechen mithilfe intelligenter Logistik-Prozesse zu erfüllen, sehen Sie in diesem Video.
https://www.youtube.com/watch?v=WbVlcbvZfRA
Unsere Kunden sind Experten für ihr Business, wir sind die Experten für intelligente Automatisierung. Nur wenn wir unser Wissen vereinen, kann die beste E-Com-Lösung entstehen. Der Schlüssel liegt immer im offenen Dialog mit unseren Kunden.
Anton Tschurwald, Vice President Retail Solutions, KNAPP
Jahrelange Erfolgspartnerschaft mit John Lewis
Das britische Traditionsunternehmen John Lewis and Partners setzt bereits seit 2005 Jahren auf den Onlinehandel als zusätzliches Geschäftsfeld zu ihren Kaufhäusern. Von Beginn an vertraut John Lewis dabei auf die Technologie-Partnerschaft mit KNAPP. John Munnelly, Head of Logistics Operations bei John Lewis berichtet: „Damals, im Jahr 2005, war Automatisierung für uns eine völlig neue Welt. Wir waren von Anfang an auf der Suche nach einem Partner für unsere Logistik, mit dem wir gemeinsam lernen und wachsen können. KNAPP hat uns davon überzeugt, dass sie mit uns und unserem Geschäft mitwachsen wollen, flexibel und agil sind, um auf Änderungen zu reagieren und uns auch in schwierigen Zeiten begleiten. Darüber hinaus hat uns das Technologie-Portfolio überzeugt. Vor allem das OSR Shuttle™, mit dem wir bis heute sehr zufrieden sind. Dabei ist unser Geschäft vollkommen anders als vor einige Jahren. Vor allem unser Online-Geschäft ist unvorstellbar gewachsen.“ Mehr über das beeindruckende Omnichannel Fulfillment Center von John Lewis erzählt John Munnelly in diesem Video.
Automatisierung für E-Com muss nicht teuer und aufwändig sein
Das Wort Automatisierung klingt nach hoher Investition und schreckt gerade Einsteiger ins E-Commerce Fulfillment ab. Der Einstieg muss aber weder teuer noch vollautomatisiert sein. So lässt sich bereits mit kleinen, zielgerichteten Maßnahmen und überschaubarem Investitionsrahmen viel erreichen. „Man kann smart and small starten, zum Beispiel mit belegloser manueller Kommissionierung, Kartonverschließern oder Fotostationen, die den Inhalt von Sendungen dokumentieren. Auch eine WMS-Software ist ein wichtiger Schritt. So kann man Daten sammeln, analysieren, lernen und sich im richtigen Moment auf Wachstum vorbereiten“, sagt Mario Rauch.
Eine der größten logistischen Herausforderungen im E-Commerce sind die Peaks. Daten spielen im E-Commerce eine wichtige Rolle. Sie ermöglichen zu agieren, statt zu reagieren.
Gerrit Schneider, Sales Manager, KHT
Stammdaten als Schlüssel zum Erfolg im E-Com
Transparente und zuverlässige Daten spielen im E-Com Fulfillment eine wichtige Rolle. Neben kundenbezogenen Daten oder Daten, die Aufschluss über das zu erwartende Bestellverhalten geben, sind in Bezug auf die Intralogistik auch vollständige und korrekte Artikelstammdaten unerlässlich. Gerade das effiziente und korrekte Erfassen von Artikelstammdaten stellt Onlinehändler in der Praxis aber oft vor große Herausforderungen. Gerrit Schneider Experte für Stammdaten-Management von KHT berichtet: „Eine der größten logistischen Herausforderungen im E-Commerce sind die Kapazitätsschwankungen, die Peaks. Daten spielen hier eine wichtige Rolle. Denn sie ermöglichen es, Bestellverhalten vorauszudenken und zu agieren, statt zu reagieren. Oft fehlt hier der Überblick über die Lagerauslastung und wertvoller Platz wird verschwendet. Eine mobile Station, wie unser Multiscan oder ProfileScan, erfasst die Artikeldimension und das Gewicht und schafft unkompliziert Abhilfe. Auch im Versand kann so die richtige Kartongröße gewählt und wertvolle Ressourcen geschont werden.“ Über standardisierte Schnittstellen werden die erfassten Daten automatisch ins Warehouse-Management-System übertragen. Dort ergänzen sie den Artikelstamm und stehen für weitere Analysen zur Verfügung. Mehr über die Vorteile von intelligenter Stammdaten-Erfassung erfahren Sie in diesem Video.
https://www.youtube.com/watch?v=Qgg1W1MMAxA
Erfolgreiches E-Commerce Fulfillment hängt also von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. „Eine Pauschallösung gibt es nicht. Die Lösung muss so individuell sein wie der Kunde. Grundsätzlich designen wir Lösungen zukunftsorientiert, sodass sie mit dem Geschäft des Kunden mitwachsen können. Am Ende des Tages zählt nur der reale Erfolg, der durch die Automatisierung unterstützt wird“, schließt Anton Tschurwald.
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