Logistik und Nachhaltigkeit – klingt erstmal wie ein Widerspruch, nicht wahr? Doch das muss und darf es nicht sein. Es gibt auch in der Logistik unzählige Maßnahmen und Stellhebel, mit deren Hilfe eine nachhaltige Logistik gewährleistet werden kann. Wir müssen nur anfangen!
Die Stimmen nach nachhaltigen und effizienten Lösungen für die Lagerlogistik werden sicher auch bei Ihren Kunden immer lauter. Gemeinsam können wir einen wesentlichen Beitrag leisten, indem wir die Abläufe in Produktionsstätten, in Verteilzentren, aber auch auf der letzten Meile und in den Shops effizient und intelligent gestalten. In diesem Blog-Beitrag betrachten wir nachhaltige Logistik von verschiedenen Perspektiven und tauchen tief in ihre komplexe Welt ein:
Inhalte
1. Was ist eigentlich Nachhaltigkeit?
Die 3 Ebenen der Nachhaltigkeit
Die Rolle der Nachhaltigkeit in der Logistik
2. Was ist nachhaltige Logistik?
Nachhaltige Logistik vs. Grüne Logistik
3. 4 Gründe für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik
4. Herausforderungen der nachhaltigen Logistik
5. Fachkräftemangel in der Logistik
6. Maßnahmen der nachhaltigen Logistik
Nachhaltige Apotheke
Lagermodernisierung: Mit einem Retrofit in die logistische Zukunft
Digitalisierung als Enabler für nachhaltige Logistik
7. Nachhaltige urbane Logistik
Letzte-Meile-Logistik
Was ist eigentlich Nachhaltigkeit?
Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Müll reduzieren, erneuerbare Energien nutzen und Recycling sind wohlbekannt und von einigen bereits gelebt. Aber was gehört noch alles zu Nachhaltigkeit? Nachhaltigkeit ist viel mehr als nur den CO2-Fußabdruck zu minimieren.
Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten für zukünftige Generationen einzuschränken. Demzufolge soll ein System so wirtschaften, dass die Erhaltung von diesem gewährleistet ist und sein Bestand auf natürliche Weise reguliert werden kann.
Dabei spielt nicht nur der ökologische Aspekt eine Rolle. Nachhaltige Entwicklung muss in Unternehmen auf 3 gleichberechtigten Ebenen stattfinden, um zu funktionieren:
- Schutz der Umwelt
- soziale Gerechtigkeit
- Risiko- und Reputationsmanagement.
Die 3 Ebenen der Nachhaltigkeit
Environment – Social – Governance (zu Deutsch: Ökologie, Soziales und Unternehmensführung) bilden gemeinsam den ESG-Ansatz: die 3 Ebenen der Nachhaltigkeit. Der Ansatz ist als Leitlinie für nachhaltiges Handeln zu verstehen. Im Modell greifen alle 3 Ebenen ineinander und werden gleichgewichtet betrachtet. Erst wenn eine Balance zwischen ökologischer Tragfähigkeit, ordnungsgemäßer Unternehmensführung und sozialer Gerechtigkeit besteht, findet eine nachhaltige Entwicklung statt.
Die 3 Bestandteile von Nachhaltigkeit im Detail:
ENVIRONMENT
Der ökologische Nachhaltigkeitsaspekt beschreibt den rücksichtsvollen und weitblickenden Umgang von Unternehmen mit dem Ökosystem Erde. Natürliche Ressourcen sollen nur in dem Maße genutzt werden, wie sie sich auch selbst regenerieren können. So erhalten wir die natürliche Lebensgrundlage.
SOCIAL
Die soziale Ebene stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Sie fordert Chancengleichheit, Sicherheit, Arbeits- und Menschenrechte und die Möglichkeit zur freien Entfaltung.
GOVERNANCE
Die Governance-Ebene rückt Aspekte der Unternehmensführung wie Managervergütung, Steuerstrategie, fairer Wettbewerb, Spenden, Diversität in Vorständen und Aufsichtsräten oder Korruption in den Vordergrund.
Die Rolle der Nachhaltigkeit in der Logistik
Jährlich werden weltweit über 100 Milliarden Pakete verschickt
Der weltweite Güterverkehr hat mit mehr als 5,5 bis 11 % einen sehr hohen Anteil an den gesamten Schadstoffemissionen
Jede dritte Transportfahrt auf der Straße ist eine Leerfahrt
Diese 3 Fakten zeigen: Gerade in der Transport- und Logistikbranche ist Nachhaltigkeit aufgrund der hohen ökologischen Belastung ein großes Thema. Die Logistik beeinflusst die Umwelt und greift in das Ökosystem Erde ein. So verursachen der Transport und die Lagerung von Gütern eine Menge CO2-Emissionen und tragen damit zur Luftverschmutzung bei. Übermäßige oder nicht recycelbare Verpackungen fördern die Umweltverschmutzung und sind gleichzeitig ineffizient. Auch der Energieverbrauch für den Betrieb von Fahrzeugen, Lagerhäusern oder anderen Infrastrukturen ist nicht außer Acht zu lassen.
Das sind nur eine Handvoll Beispiele, die zeigen, welche Auswirkungen die Logistik auf unser Ökosystem hat. Nachhaltige Logistik und Green Logistics rücken daher immer mehr in unseren Fokus. Durch nachhaltiges Handeln und verantwortungsvolle Wertschöpfungsketten erzielen wir nicht nur ökologische Vorteile, sondern senken auch Kosten, sichern die Zufriedenheit unserer Kunden und erschließen neue Marktchancen. Aber was genau ist „nachhaltige Logistik“ eigentlich? Welche Aspekte schließt es ein und wie unterscheidet es sich von „Green Logistics“? Im Folgenden möchten wir diese Fragen für Sie beantworten.
Was ist nachhaltige Logistik?
Nachhaltige Logistik bezieht sich auf die Planung, Umsetzung und Optimierung von logistischen Prozessen. Das Ziel dabei ist, die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltiger zu gestalten. Dabei sollen die bereits beschriebenen 3 Ebenen der Nachhaltigkeit in alle Aspekte der Logistik, einschließlich Transport, Lagerung, Verpackung sowie Abfallmanagement integriert werden. Es geht im gesamten Transport- und Logistikprozess darum, Umweltauswirkungen zu minimieren, Ressourcen effizient zu nutzen, das Unternehmen ordnungsgemäß zu führen und soziale Aspekte zu berücksichtigen.
Wir zeigen Ihnen beispielhaft, wie diese Integration der Nachhaltigkeit in die Logistik auf den verschiedenen Ebenen gelingt:
Environment
- CO2-Emissionen reduzieren
- Energieverbrauch minimieren bzw. optimieren
- Umweltfreundliche Technologien, Transportmittel, Verpackungsmaterialien oder Treibstoffe nutzen
- Recycling oder Reverse Logistics betreiben
- Verpackungsmaterial reduzieren
- Umweltverschmutzung und Abfälle in Logistikprozessen verringern
- Ökosysteme schützen
Social
- Arbeitsbedingungen: faire Löhne, Arbeitssicherheit und Einhaltung ethischer Standards entlang der Lieferkette
- Förderung von Menschenrechten, Arbeitsrechten
- verantwortungsvolles Handeln in Bezug auf Mitarbeitern und Lieferanten
Governance
- Angemessenes & effizientes Risikomanagement
- Positive Unternehmenskultur
- Interessenkonflikte von vorneherein vermeiden oder ausgleichen
- Ethische & wertorientierte Unternehmensführung
- Transparente & korrekte Buchführung
- Vorbeugung von Korruption
- Unabhängigkeit etwaiger Aufsichtsorgane
Nachhaltige Logistik vs. Grüne Logistik: Wo liegen die Unterschiede?
Wenn über Nachhaltigkeit in der Logistik gesprochen wird, stolpert man zudem oft über den Begriff „green logistics“ bzw. zu Deutsch „grüne Logistik“. Dabei sind nachhaltige Logistik und Grüne Logistik zwei Begriffe, die ähnliche Ziele verfolgen. Allerdings unterscheiden sie sich leicht in ihrem Schwerpunkt.
Während nachhaltige Logistik gleichermaßen ökologische, unternehmerische und soziale Aspekte miteinbezieht, konzentriert sich die Grüne Logistik insbesondere auf Maßnahmen und Prozesse, die die Umweltauswirkungen der Logistik und der Lieferung minimieren.
Nachhaltige Logistik kann also als übergeordneter Begriff verstanden werden. Sie betrachtet verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit. Grüne Logistik hingegen ist ein Teilbereich der nachhaltigen Logistik und fokussiert sich besonders auf den ökologischen Aspekt in logistischen Prozessen.
4 Gründe für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik
Die Integration von mehr Nachhaltigkeit in die Logistik kann Ihnen Vorteile auf allen Ebenen der SDGs bieten. Nachhaltige Logistik ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern bringt auch wirtschaftlichen und strategischen Nutzen mit sich.
Die folgenden 4 Gründe sprechen für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik:
Nachhaltige Logistik ist ein wichtiger Schritt, um die Branche zukunftsfähig zu machen und eine nachhaltige Entwicklung auf allen Ebenen zu fördern.
Herausforderungen der nachhaltigen Logistik
Die Herausforderung: Das Fundament muss bei laufendem Betrieb ersetzt werden – ohne, dass das Haus dabei einstürzt.
– Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI)
Klar ist nun: Nachhaltige Logistik bringt einige nennenswerte Vorteile mit sich. Doch bei der Umsetzung umweltpolitischer Maßnahmen im Logistikbereich stoßen Unternehmen auf erhebliche Hürden und Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt:
Diese Herausforderungen zeigen: innovative Ansätze, nachhaltige Transportmittel, eine tragfähige Infrastruktur, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie mehr Toleranz und Akzeptanz von Endverbrauchern sind notwendig, um eine nachhaltigere Logistik zu erreichen.
Mit welchen Maßnahmen Sie jetzt schon einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Logistik machen können, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Fachkräftemangel Logistik: Mit Automatisierung, Software und smarter Arbeitsplatzgestaltung gegen Personalknappheit
Besonders die Logistikbranche ist stark vom gegenwärtigen Fachkräftemangel betroffen. Die Auswirkungen nehmen immer größere Dimensionen an: sinkende Umsätze, steigende Personalkosten und eine erhöhte Arbeitsbelastung für die bestehende Belegschaft. Diese Entwicklungen sind weder im Sinne der sozialen Nachhaltigkeitsdimension noch ökonomisch. Trotz der guten Auftragslage ist die Geschäftstätigkeit von Unternehmen beeinträchtigt. Die Ursachen hierfür sind von unterschiedlicher Natur. Überalterung der Gesellschaft oder fehlende Qualifizierung der Fachkraft sind hier nur beispielhaft zu nennen. Mit einer der stärksten Gründe ist die enorme demografische Verschiebung.
Um nachhaltig bestehen zu können, zeigen wir hier 3 Möglichkeiten, wie wir dem Personalmangel begegnen können:
Intelligente Roboterlösungen, ergonomische Arbeitsstationen, autonome mobile Roboter oder smarte Software helfen Ihnen trotz fehlender Belegschaft weiterhin effizient zu arbeiten. Durch Lösungen dieser Art werden Abläufe effizienter und Prozesse flexibler. Zusätzlich werden Ihre Mitarbeiter von schweren Tätigkeiten entlastet.
Wir nutzen Pick-it-Easy Robot, um unsere Mitarbeiter von repetitiven Aufgaben zu entlasten. So können sie sich auf komplexere Aspekte des Distributionsprozesses konzentrieren.
– Todd Kleinow,
Vice President Strategic Distribution and Operations, McKesson
Neben vollautomatisierten Prozessen spielen auch teilautomatisierte und ergonomische Arbeitsplätze eine große Rolle, um dem Fachpersonalengpass den Kampf anzusagen. Im Zusammenspiel von Mensch und Maschine kann die menschliche Ressource wertschöpfend und sinnstiftend eingesetzt werden.
Mithilfe von Softwaretools werden Prozesse im Lager überblickt und optimiert, sowie Personal bestmöglich eingesetzt. Intelligente Software bildet damit das Bindeglied, um alle Komponenten miteinander zu vernetzen. Auch im Bereich der Wartung kann Software nachhaltig unterstützen: die Wartungssoftware strukturiert beispielsweise Wartungsabläufe, um sie produktiver zu machen und hilft unter anderem bei Wartungsentscheidungen, womit Ersatzteile gespart werden.
Maßnahmen der nachhaltigen Logistik
Es gibt mehrere innovative Ansätze von Organisationen, um die Nachhaltigkeit der Logistikbranche weiter zu verbessern. Beispielsweise leisten wir als KNAPP durch die Verlängerung des Produktlebenszyklus der verbauten Komponenten einen wichtigen Beitrag. Weiters unterstützt Künstliche Intelligenz das vollautomatischem Leergutmanagement.
Das sind nur zwei Beispiele für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik. Im Folgenden wollen wir einige Maßnahmen, Services und Produkte vorstellen, die zur nachhaltigen Transformation der Logistik in verschiedenen Branchen beitragen.
Nachhaltige Apotheke
Kunden achten vermehrt darauf, wie umweltfreundlich Produkte hergestellt und geliefert werden. Stationäre Apotheken bieten wohnortnahe Versorgung und kurze Lieferwege, was zu weniger Emissionen im Vergleich zu Online-Apotheken führt. Gleichzeitig hilft die persönliche Beratung in der Apotheke Produkte richtig auszuwählen und anzuwenden. Dadurch werden Fehlkäufe und umweltschädlicher Abfall vermieden.
Durch Investitionen in nachhaltige und langlebige Kommissionierautomaten können Apotheken einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und gleichzeitig effizient wirtschaften. Denn durch den verminderten Energieverbrauch lassen sich langfristig Kosten sparen. Die Verwendung hochwertiger Materialien und intelligenter Systeme verlängert zudem die Betriebsdauer dieser Automaten.
Die Inhaberin der Schwarzwald-Apotheke Beatrix Ullrich entschied sich vor 10 Jahren für den A2000 von ApoStore und nutzte diesen seither problemlos und zuverlässig. Nun entschied sie sich, nach Ablauf der branchenüblichen Lebenszeit, für eine Rundumerneuerung des Automaten. Diese Alternative ist um einiges nachhaltiger, als den alten Automaten zu entsorgen und einen neuen zu kaufen. Während der Runderneuerung konnte der Betrieb in der Schwarzwald-Apotheke reibungslos weiterlaufen.
Außerdem sind die ApoStore-Kommissionierautomaten besonders energieeffizient. Ausgestattet mit der patentierten greenline-Technologie, werden die elektrischen Komponenten des Automaten in den Ruhezustand versetzt. Dadurch kann der Stromverbrauch erheblich gesenkt werden. Dies rechnet sich auf Dauer: Ressourcen werden gespart, Kosten gesenkt und der Verschleiß elektrischer Komponenten verlangsamt.
Falls der Automat dann trotz der erwiesenen Langlebigkeit das Ende seines Lebenszyklus erreicht hat, bleibt er nachhaltig bis zum Schluss. Denn 98 % der verwendeten Materialien sind recyclingfähig.
Durch nachhaltige Investitionen können Apotheken nicht nur zum Umweltschutz beitragen, sondern auch im Wettbewerb punkten und das Vertrauen ihrer Kunden stärken.
Lagermodernisierung: Mit einem Retrofit in die logistische Zukunft
Alles hat eine Lebensdauer, auch die Lagerlogistik. Ein Blick in den Produktlebenszyklus der verbauten Komponenten und im Betrieb befindlichen Software sowie Hardware verrät Leitern von Logistikzentren schnell, wie alt ihr Lager tatsächlich ist. Sie stehen daher unweigerlich vor Fragen wie: Investieren wir in ein neues Lager oder entscheiden wir uns für eine Modernisierung? Arbeiten wir mit einem alten System weiter und riskieren eine Versorgungslücke von Ersatzteilen oder ziehen wir ein Lager-Retrofit in Betracht?
Im Sinne der Nachhaltigkeit und aufgrund unsicherer Marktprognosen, steigender Kosten für Lagerflächen und Rohstoffe entscheiden sich viele Unternehmen für Letzteres. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied?
Ein Retrofit ist somit mehr als eine bloße Modernisierung durch Hardware- und Software-Upgrades und den Austausch von veralteten Bauteilen. Es werden Prozesse und Komponenten auf den Prüfstand gestellt und eine neue Lösung erarbeitet, die zu Ihren aktuellen und zukünftigen Anforderungen passt. Dabei nutzen erfahrene Retrofit-Experten bestehende Ressourcen wie Fläche und Stahlbau. So werden nicht nur Kosten gespart, sondern auch die CO2-Bilanz positiv beeinflusst. Das Fazit: Durch ein gut geplantes und durchdachtes Retrofit bleibt man den Anforderungen der Branche gewachsen, profitiert von höherer Betriebssicherheit, uneingeschränkter Ersatzteilversorgung und agiert außerdem nachhaltig.
Digitalisierung als Enabler für nachhaltige Logistik
Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Automatisierung. Diese Begriffe bilden das Dreigestirn der modernen Value Chain. Ob in der Produktion, der Lagerverwaltung, beim Transport oder auf der letzten Meile zum Kunden, viele Prozesse sind dank Automatisierung und Digitalisierung der Supply Chain bereits effizienter und transparenter. Aber sind sie somit auch nachhaltiger?
Nachhaltigkeit in der Logistik ist zwar kein neues Thema, aber erst in den letzten Jahren zu einem der bestimmenden Megatrends geworden. Strengere Auflagen und umweltbewusstere Konsumenten zwingen Unternehmen zunehmend zu mehr Nachhaltigkeit. Der Fokus in der Umsetzung richtete sich bisher allerdings verstärkt auf den offensichtlichsten umweltbelastenden Faktor: Transport. Umstellungen auf eine reine Elektro- bzw. Hybrid-Fahrzeugflotte sind bei vielen Unternehmen bereits im vollen Gange. Hinzu kommen noch digitale Tools, um Transporte und Routen zu optimieren.
Einzelne Softwarelösungen können mitunter Nachhaltigkeitseffekte erzielen, aber im Alleingang nicht langfristig Umweltbelastungen reduzieren. In diesem Blog zeigen wir Ihnen daher nicht nur einige Beispiele für Nachhaltigkeit durch Digitalisierung, sondern auch ein mögliches Zusammenspiel dieser Lösungen für eine ganzheitlich nachhaltige Logistik.
Nachhaltige urbane Logistik
Letzte-Meile-Logistik
Die Letzte Meile (englisch: Last Mile) beschreibt das letzte Wegstück bei der Lieferung von Waren bis zum Konsumenten. In der Logistik ist sie häufig mit einem großen Aufwand und vielen Herausforderungen verbunden. Eine perfekte Planung und Flexibilität entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Auch in diesem Bereich wird die Nachhaltigkeit immer wichtiger, denn die Lieferungen auf der letzten Meile verursachen eine hohe CO2-Belastung. Damit wird eine nachhaltige Last-Mile-Logistik zunehmend zum Wettbewerbsfaktor.
Was können Sie nun tun, um Ihre Letzte-Meile-Logistik nachhaltiger zu gestalten? Wir stellen 4 Strategien für mehr Nachhaltigkeit auf der letzten Meile vor:
Forschung im Bereich der Nachhaltigkeit in der Logistik
Externe Einflüsse wie Covid-19, Klimawandel, Urbanisierung und geopolitische Ereignisse sowie Megatrends verändern die Logistik in einem rasanten Tempo. Innovative Technologien sind entscheidend, wenn es um krisenfeste Value Chains geht. In der Forschung versucht man verstärkt Maßnahmen zu eruieren, die die Supply-Chain insgesamt nachhaltiger und krisenfester gestalten.
Aktuelle Forschungsprojekte der TU Berlin beschäftigen sich etwa mit neuartigen Logistiklösungen und Lieferketten zur Entwicklung afrikanischer Länder. Im Forschungsfeld „Smarte Technologien und digitale Logistikmodelle“ werden Methoden der Künstlichen Intelligenz verwendet, um Verkehrsereignisse vorauszusagen und Mobilität zu steuern. Das Forschungsfeld „Nachhaltige Logistik in Verkehrs- und Wertschöpfungsketten“ untersucht machbare Konzepte für eine Transformation der Mobilität unter Berücksichtigung des Energiesystems.
Auch die aktuelle Forschung am MIT (Massachusetts Institute of Technology) hat die Notwendigkeit, extreme Veränderungen in der Lieferkette zu meistern, zum Inhalt. Im gleichen Maß liegen Forschungsschwerpunkte schon seit den letzten drei Jahren auf der Nachhaltigkeit in der Lieferkette (Supply Chain Sustainability SCS). Auch wenn sich die einzelnen Komponenten von SCS möglicherweise im Wandel befinden, nimmt die Bedeutung der Nachhaltigkeit in Lieferketten insgesamt weiter zu. Eigene Forschungsprojekte gibt es zu den Themen „Digitaler Zwilling im Lager“, „Lagerraum der Zukunft“ oder „Kreislauf-Lieferketten“.
Die Logistik ist eine relevante Branche, wenn es um Umwelt‐ und Klimaschutz geht. Entsprechend hoch ist der Beitrag, den sie durch neue Konzepte zur Verkehrsverlagerung, Effizienzsteigerung sowie durch den Einsatz neuer technologischer Lösungen leisten kann. Die logistische Forschung ist daher wesentlich, um schnellstmöglich Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit zu erreichen.
Die wichtigsten Trends der nachhaltigen Logistik
Wir sehen Value Chains als Treiber einer messbaren, nachhaltigen Wertschöpfung. Diese Erkenntnis bestimmt Trends. Angesichts globaler Themen wie Inflation, wachsender Verbrauchernachfrage, Energieengpässen, Arbeitskräftemangel oder extremer Wetterbedingungen zählt die Stabilisierung der Lieferkette zu einer strategischen wie nachhaltigen Aufgabe für Ihr Unternehmen. Welche Trends sind nun dabei zu beachten?
Trend #1: Die Resilienz der Lieferkette stärken
Resilienz, Agilität und Reaktionsfähigkeit der Lieferkette sind die wahrscheinlich wichtigsten Stichworte im Ringen um die Wettbewerbsfähigkeit. Wollen Sie kostenintensive Ausfälle vermeiden und konkurrenzfähig bleiben, gilt es, die eigene Supply Chain resilienter zu gestalten. Möglich wird das durch die Analyse großer Datenmengen. Ein vollständiger Datenaustausch zwischen allen Beteiligten der Lieferkette ist also notwendig, um Muster zu identifizieren, Veränderungen in Echtzeit zu erkennen und Prognosen zu erstellen. Die Vorteile einer resilienten Lieferkette liegen auf der Hand: Eine höhere Produktivität bei einer Minimierung des Risikos. Der wichtigste Trend für die kommenden Jahre ist es demnach, eine datengetriebene, transparente Value Chain zu schaffen.
Trend #2: Mit Automatisierung, Internet of Things und digitalen Zwillingen arbeiten
Um die erwähnte Transparenz im Lagermanagement zu schaffen, nutzt das Internet of Things (IoT) gesammelte Datenmengen aus der realen Welt. Diese ermöglichen die Erstellung von simulierten Lieferketten in Echtzeit. IoT-Geräte liefern dabei ständig Daten, damit ein „Digitaler Zwilling“ Leistungseinblicke analysiert und präsentiert. Durch die Verwendung von digitalen Zwillingsmodellen wird auch eine vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) möglich. So werden Ausfälle um bis zu 70% reduziert.
Trend #3: Die Vorteile der mobilen Lagerhaltung nutzen
Auch Lager wachsen mit ihren Aufgaben – und es geht steil nach oben. Denn um Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit zu gewährleisten, ist nicht nur eine Optimierung durch Digitalisierung (WMS) vonnöten, auch der physische Platzmangel treibt hier Trends voran. Vertikale oder mobile Lager sind im Vormarsch. Die mobile Lagerhaltung hat viele Vorteile, Stellflächen werden eingespart, die Kommissionierung beschleunigt und das Retouren-Handling verbessert. Auf der letzten Meile, zwischen Verteilzentrum und Endkunde, schaffen Micro-Hubs neue Möglichkeiten, um Lieferzeiten kürzer und nachhaltiger zu gestalten.
Wir sind der richtige Partner für nachhaltige Logistiklösungen. Als Value Chain Tech Partner wollen wir gemeinsam mit Ihnen Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft übernehmen. Wir können einen wesentlichen Beitrag leisten, indem wir Prozesse in Produktionsstätten, Vertriebszentren sowie auf der letzten Meile und in den Filialen effizient und intelligent gestalten. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, immer nachhaltigere Produkte zu entwickeln, die diesen Anforderungen gerecht werden.
Sie interessieren sich für nachhaltige und effiziente Lösungen oder wollen mehr über das Thema „nachhaltige Logistik“ erfahren? Wir informieren Sie gerne!
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