My favourite things in life don’t cost any money. It’s really clear that the most precious resource we all have is time.” Steve Jobs
Wie Steve Jobs ist auch Bernd Stöger, Product Manager bei KNAPP, der Meinung, dass Zeit unser wertvollstes Gut ist. Am fifteenseconds-Festival 2019 in Graz erklärte er, wie Logistik uns hilft, kostbare Zeit zu gewinnen. Denn in unserer schnelllebigen Welt jonglieren wir alle viel zu oft mit unseren begrenzten Zeitressourcen, um Beruf, Familie und Freizeit unter einen Hut zu bringen. Im hektischen Alltag stören uns besonders die Dinge, die uns unsere wertvolle Zeit rauben, wie das Warten an der Supermarktkasse oder Öffnungszeiten von Geschäften, die sich unmöglich mit unserer Tagesgestaltung kombinieren lassen.
Neue Logistikkonzepte helfen uns, unsere wertvolle Zeit nicht mit unnötigem Warten zu verbringen.
Zeit ist Luxus. Sehen Sie das genauso?
Bernd Stöger: Auf alle Fälle. Doch viel zu viel unserer kostbaren Zeit wird durch sogenannte „Zeitfresser“ vergeudet. Besonders beim Einkaufen ist es möglich, wertvolle Zeit zu sparen. Diesbezüglich habe ich mich mit einer Konsumentin unterhalten. Lisa Miller hat mir ihre Erfahrungen geschildert:
Wie man hört, hat E-Commerce das Leben von Lisa Miller deutlich vereinfacht. Doch sie sieht auch Verbesserungsbedarf.
Bernd Stöger: Ja, wie beispielsweise beim Servicegrad der Zustellung. Eine Verbindung zwischen Online- und Offline-Handel wäre für sie optimal; flexibel und speziell auf ihre Bedürfnisse zugschnitten – je nachdem, ob der Einkauf zum Erlebnis werden soll oder ob es sich lediglich um eine Besorgung handelt, der nun mal erledigt werden muss.
Das Beispiel von Lisa Miller zeigt deutlich, dass zwei Wunschvorstellungen unsere Gesellschaft und damit unser Einkaufsverhalten prägen:
- Experience – der Wunsch, unsere Zeit mit einzigartigen Erlebnissen zu füllen
- Convenience – der Wunsch, unsere Aktivitäten bequem und zeiteffizient zu gestalten
Dieses Verbinden von Experience und Convenience beim Einkaufen spricht deutlich für E-Commerce, oder?
Bernd Stöger: Durchaus. Daher auch der rasante Anstieg dieses Geschäftskonzepts. Heutzutage sind zwar noch 90% des Handels „offline“, aber es gibt Länder, wie Großbritannien oder China, wo der Online-Anteil bereits doppelt so hoch ist. Generell wächst der Online-Handel jährlich um etwa 20%. E-Commerce verbessert das Einkaufserlebnis für viele Konsumenten und auch Omnichannel-Konzepte sind in aller Munde.
Bernd Stöger auf der Mobility Stage des fifteenseconds-Festivals.
Wie wirkt sich diese Veränderung auf die Logistik aus?
Bernd Stöger: Man muss die Wertschöpfungskette neu denken, auch die damit verbundene Logistik. Wir müssen uns damit beschäftigen, wie man Online und Offline optimal verbinden kann, damit das Omnichannel-Erlebnis wirklich zu einem Seamless-Commerce-Erlebnis wird. Darüber hinaus müssen wir uns auch Gedanken darüber machen, welche Auswirkungen das auf unsere Städte und die Mobilität hat, denn der Trend geht klar hin zu einem Ware-zur-Person-Prinzip. Der Store ist dort, wo der Konsument ist – online, aber auch offline: Beispielsweise kann man sich im Geschäft beraten lassen, bestellen und die Ware wird von einem Lager aus direkt nach Hause geliefert.
Das spart uns Konsumenten wertvolle Zeit. Doch was heißt das für den Handel?
Bernd Stöger: Die Last Mile – oder besser gesagt – der Weg vom Fulfillment der Bestellung in einem Lager, einem Geschäft oder wo auch immer, bis in die Hände des Kunden, wird sich vielfach grundlegend verändern. Die Vorteile des Online-Handels mit den Stärken des stationären Handels zu paaren, ist die Herausforderung.
Wie kann man den Konsumenten hier einen Mehrwert bieten?
Bernd Stöger: Intelligente Logistik mit Unterstützung innovativer Technologien ermöglicht das Verschmelzen von Online- und Offline-Handel. So werden dem Konsumenten bezüglich however – whenever – wherever neue Möglichkeiten geboten:
Es verändern sich beispielsweise Verteilkonzepte, wie Ware von einem Fulfillment Center über Urban und / oder Micro Hubs verteilt wird.
Mein Einkauf kann mir wann und wo ich will bereitgestellt werden – via Click&Collect, in einer Paket-Station oder an einem Ort meiner Wahl.
Geschäfte verändern sich, Digitalisierung und Automatisierung ermöglichen neue Store-Konzepte. Omnichannel-Lösungen in Kombination mit Self-Service oder 24/7-Lösungen, aber auch individuellere Beratung für größere Sortimente auf oft kleinerer Fläche werden ermöglicht.
Instore Fulfillment und Micro Fulfillment Center ermöglichen es, Aufträge lokal zu kommissionieren.
Es entstehen also neue Konzepte, die uns helfen, Zeit zu sparen?
Bernd Stöger: Genau. Wir bei KNAPP verwirklichen als Design- und Technologie-Partner gemeinsam mit unseren Kunden solche neuen Konzepte. Damit können unsere Kunden ihren Kunden ein besseres Einkaufserlebnis mit mehr Komfort bieten und so Zeit sparen – und somit erfolgreich sein.
Im Spannungsfeld zwischen individuellen Bedürfnissen und Nachhaltigkeit streben wir als Technologieunternehmen mit innovativen Produkten nach der perfekten Lösung.
Wissen Sie schon, was Sie mit der gewonnen Zeit machen werden?
Anstatt Samstagvormittags den Wocheneinkauf für die ganze Familie zu machen, kann ich dann mit meinen Kindern Radfahren gehen.
Bernd Stöger, Product Manager, KNAPP AG
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